Abschiebungen aus Berlin stoppen! Bleiberecht für alle!
Für einen wahren Paradigmenwechsel im Berliner Rathaus.
Wir fordern die neue Koalition dazu auf, einen Abschiebestopp in Berlin zu verwirklichen und sich für ein Bleiberecht ohne Wenn und Aber einzusetzen.
Im Koalitionsvertrag wird ein „Paradigmenwechsel“ in Bezug auf das Aufenthalts- und Asylrecht angekündigt, was wir zunächst begrüßen. Als konkrete Schritte werden jedoch lediglich die Stärkung der Härtefallkommission und der Einsatz für die Abschaffung von Abschiebehaft und -gewahrsam auf Bundesebene genannt.
Der im Koalitionsvertrag beschriebene sogenannte Paradigmenwechsel entpuppt sich daher bei genauerem Hinsehen als Sammlung kosmetischer Maßnahmen. Die Koalition will statt Abschiebungen auf angeblich „freiwillige Rückführungen“ setzen. Dies sind Abschiebungen in vermeintlich humanitärem Gewand: Sie werden lediglich durch ein Taschengeld an die Abgeschobenen kaschiert und dienen dazu, Druck auf die Betroffenen aufzubauen.
Ein Paradigmenwechsel, der Abschiebungen lediglich durch die verstärkte Förderung der sogenannten „unterstützten Rückkehr“ ersetzen möchte, ist keiner.
Wir fordern einen antirassistischen Politikwechsel!
Oft wird im Bereich des Aufenthalts- und Asylrechts von Seiten der Länder behauptet, ihnen seien rechtlich die Hände gebunden, und auf die Bundesebene verwiesen. Aber in Brandenburg gibt es seit kurzem einen Abschiebestopp für Opfer rechter Gewalt[1]. In Thüringen und Schleswig-Holstein beschlossen die Landesregierungen 2014[2] eine Aussetzung der Abschiebungen zumindest über den Winter. Dies könnten erste kleine, leicht zu machende Schritte in die Richtung eines wirklichen Politikwechsels sein. Im Berliner Vertrag finden wir dahingegen vor allem unverbindliche Versprechungen, die wie leere Neujahrsvorsätze klingen.
Der Berliner Koalitionsvertrag trägt den Slogan „Solidarisch. Nachhaltig. Weltoffen.“
Wir fordern eine Politik, die wirklich solidarisch und weltoffen ist! Das bedeutet für uns:
- Abschiebungen aus Berlin sofort stoppen. Bleiberecht für alle neu angekommenen Berliner.
Die sich immer weiter verschärfende Trennung in Geflüchtete mit „guter“ und „schlechter“ Bleibeperspektive verurteilen wir. Wir stellen uns entschieden gegen die Kategorisierung von Menschen nach Nationalität, Fluchtgrund oder Verwertbarkeit. Wir fordern eine solidarische und unterschiedslose Aufnahme aller Geflüchteten.
- Mit Entsetzen und Wut haben wir daher die Pläne der grünen Landesregierungen gelesen, der sich auch die Berliner Grünen angeschlossen haben, Abschiebungen in das durch den Krieg zerstörte Afghanistan durchführen zu wollen – laut der UN und des renommierten Global Peace Index auch 2016 wieder eines der gefährlichsten Länder der Welt[3]. Bei den großen Demonstrationen gegen Abschiebungen nach Afghanistan am Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2016 sowie am vergangenen Samstag hat die neue und alte Berliner Zivilgesellschaft bereits deutlich gemacht, was sie von diesen Plänen hält: Sie sind menschenverachtend und zynisch und geschehen nicht in unserem Namen. Wir wollen Bleiberecht und Bewegungsfreiheit für Alle. Unsere Solidarität ist unteilbar!
- Auf Bundesebene fordern wir die Berliner Landesregierung dazu auf, alle ihre Kräfte zu nutzen, um sich gegen eine Verschärfung des Asylrechts und gegen die Ausweitung des Prinzips der sicheren Herkunftsstaaten auf weitere Länder einzusetzen sowie die geplante Beschleunigung von Abschiebungen zu verhindern. Die öffentliche Debatte um „Gefährder“, Terror und die innere Sicherheit Deutschlands darf nicht für eine Einschränkung der Rechte von Geflüchteten instrumentalisiert werden.
[1] Vgl. Süddeutsche Zeitung, 03.01.2017: „Brandenburg schafft Bleiberecht für Opfer rechter Gewalt“; in: http://www.sueddeutsche.de/politik/asylpolitik-brandenburg-schafft-bleiberecht-fuer-opfer-rechter-gewalt-1.3320408.
[2] Vgl. n-tv, 09.12.2014: „Thüringer Regierung erlässt Abschiebestopp“; in: http://www.n-tv.de/politik/Thueringer-Regierung-erlaesst-Abschiebestopp-article14124806.html. Leider haben beide Landesregierungen 2015 diese Regelung aus fadenscheinigen Gründen wieder abgeschafft.
[3] UN OCHA (2016): Humanitarian Needs Overview: Afghanistan./ Global Peace Index (2016): Global Rankings.
Unterzeichner*innen:
Welcome2Stay
Interventionistische Linke Berlin
Borderline Europe
Antirassistische Initiative Berlin
Refugee Schul- und Unistreik
Lampedusa Berlin
Women in Exile e.V.
CoraSol
Kreuzberg Hilft
Moabit Hilft
AG Politik Wedding Hilft
Bündnis Neukölln
Multitude e.V.
Medibüro Berlin – Netz für das Recht auf Gesundheitsversorgung aller Migrant*innen
VisaWie? Gegen diskriminierende Visaverfahren!
Weltweit/Asyl in der Kirche e.V.
Glokal e.V.
AStA der Technischen Universität Berlin
AStA der Alice Salomon Hochschule Berlin
Krause Selbsthilfe e.V.
Grüne Jugend Berlin
Bühne für Menschenrechte
Kollektiv Philosophy Unbound
Springstoff Booking
Roter Stern Berlin 2012 e.V.
Jusos Berlin
she*claim
Bündnis gegen Rassismus
Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes_ Bund der Antifaschist*innen
linksjugend [’solid] Berlin
Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I.
Trixiewiz e.V.
Save-me Mannheim
NOMEN Collective
Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V. (KuB)
Netzwerk Recht auf Stadt Hamburg
Wedding.hilft
NAFS
Willkommensinitiative Lichtenberg
Förderverein Offene Bildung Umwelt Kultur e. V.
Sharon Dodua Otoo, Schriftstellerin und Aktivistin
Prof. Dr. Rahel Jaeggi, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Sandro Mezzadra, Universität Bologna/ Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Joseph Vogl, Humboldt-Universität zu Berlin
Gizem Adiyaman, #SchauHin, #ausnahmslos, i, Slam eV.
Dr. Sina Arnold, Berliner Institut für empirische Integrations-und Migrationsforschung (BIM)
Dr. Ulrike Hamann, Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Manuela Bojadzijev
Dr. Daniel Bendix, glokal e.V., Universität Kassel
Sookee, Rapperin
Jorinde Schulz, Philosophiestudentin FU Berlin, DIE LINKE. Neukölln
Heidemarie Kruschwitz, Vorstand Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
Rainer Wahls, Vorstand Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
Renate Hürtgen, Kuratorium Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
Frédéric Krumbein, Kuratorium Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
Lavern Wolfram, Kuratorium Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
Anna Stiede, Kuratorium Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
Judith Braband, Kuratorium Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
Maha Alusi
Ruth Luschnath
Urs Marquardt
Dr. Mario Candeias, Politikwissenschaftler, Berlin
Susanne Hentschel
Noёl van den Heuvel, Student
Fine Riebner, Studentin
Jeannie Moser, Literatur und Kulturwissenschaftlerin, TU Berlin
Jessica Bajinski, Junge Islam Konferenz
Luca Vogel
Sonja Folsche
Emma Gottwald
Dieter Dorn, Dipl. Soz. Päd.
Dörte Lerp, Historikerin
Simon Wohlfahrt
Tilman Von Berlepsch
Elisabeth Voss
Carmen Altmeyer
Hanno Bruchmann
Miriam Stock
Nele Winther
Sabrina Latz, Queer Refugees Network Leipzig
Pia Garske
Mieke Hartmann
Sabine Lehmann
Jannes Börgerding
Petra Sawade
Irmgard Wurdack, DIE LINKE. Neukölln
Jonas Baliani
E. Nelband
Tabea Strunk, Studentin
Daniela Jahn
Matzingha
Martin Dose
Dr. Felix Axster, Historiker am Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin)
Merle Heinrich
Olga Gerstenberger, Alice Salomon Hochschule
Malte Brandt
Michael Kaltenmark
Aaron
Anna Sarah Richter, Universität Kassel
Judith Huber
Carola Betzold
Till Herold
Steffen Geis
Clara Jonas
Margarethe Hofmaier
Vincent Kammer
Lisa Klattenhof
Marina Grimme
Ulrike Dehns
Marlene Assmann
Sophia Pietryga
Simon Brüggemann
Marlene Soulier
Leo Schulz
Leonard Barlag
Felicitas Karimi, DIE LINKE Charlottenburg-Wilmersdorf, Willkommen im Westend
Martha Otwinowski
Hendrik von Schlieben
Helen Deffner
Yvonne Dietz-Hussein
Monika Bergen
Jan Boie
Sabine Manning
Charlotte Wemmer, Corasol
Lindi
Annika Butz
Lilli Beckedorf
Magdalena Breyer, Studentin
Jutta Heeß
Gesine Wittrich
Johanna Langenbrinck, Historikerin
Dr. Lisa Kloft
Wafaa
Musaka Phiri-Jaschke
Marianne Menzel
Andrea Pürckhauer
Mike Korsonewski
Selvi Pabst
Marie Bröckling
Carla Wember
Irene Hahn
Carola Scheibe-Köster
Alexandra Livet
Ursula Häse
Norbert Laubenstein
Max Pannicke
Tamie Goseberg
Birgit Zipf
Nanosch Beckmann
Jeremias Kraus
Phillip Walter & Lena Stöcker
Grit Frank
Stephan Junker
Dirk Stegemann
Anna Linders
Hichem Maafi
Thore Freitag
Lisa Paping
Ursula Ascheberg
Nadja Encke
Alexander Bergmann
Daniel Mader
Karin Schwalm
Jörg Zimmmermann
Wolfgang Prinz
Eddie Jensen
Lea
Carmen Mayer-Bohland
Liza Pflaum, Politikwissenschaftlerin
Johanna Jaspersen
Linda Beyschlag
Johannes Schorling
Hildegard Klenk
Maria Rigot
Anja Naumann
Tobias Busch, Amnesty International Ortsgruppe Cuxhaven
Anna Barbara Dell
Amir El-Omari
Leoni Kammer
Moritz van Gunsteren
Christin Busch
Renate Heise
Angela Rössler
Heidrun Krohse
Daniel
Maura Magni
Jonas Eimermacher, Student
Nico
Angela Rößler
Oliver Kloss, Politikwissenschaftler
Dorothea Schütze, I.D.E Institut für Demokratieentwicklung Berlin
Christine Schaefer
Carolin Ingwersen, Studentin
Esther Neitzel
Eva Frank, Studierende
Verena Kröss
Rabea Berfelde
Hannah Berner
Leonie Disselkamp
Eva Martin-Schneider
Vanessa Reinfelder
Karin Gabbert
Janina Klein
Svea Lohde, Studentin
Sebastian Melz, Medi-Büro Berlin
Dario Becci